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Viele Gründer/innen träumen vom schnellen Wachstum, das Venture Capital (VC) verspricht. Doch für die meisten Start-ups ist VC nicht der Königsweg – sondern ein Risiko. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt, erfährst Du hier.

Was ist Venture Capital?

Venture Capital ist eine Form der Finanzierung, bei der Investoren Kapital in ein Unternehmen investieren, meist im Austausch für Unternehmensanteile. Ziel ist es, von einem späteren Verkauf oder Börsengang zu profitieren.

 

Warum VC für viele Start-ups problematisch ist

  1. Schnelles Wachstum wird zur Pflicht
    VC-Investoren erwarten hohe Renditen – oft das 10- bis 20-Fache des eingesetzten Kapitals. Das bedeutet für Dich: schnelles Wachstum, hohe Skalierung, aggressives Marketing. Wer das nicht liefern kann, verliert schnell die Unterstützung.
  2. Verlust der Kontrolle
    Mit VC kommen Mitspracherechte: Investoren erhalten oft Sitze im Vorstand, Vetorechte oder sogar Entscheidungsbefugnisse. Deine Vision wird zur Verhandlungssache.
  3. Hohe Scheiterquote
    Statistiken zeigen: Etwa 75 % der VC-finanzierten Start-ups erreichen nie einen Börsengang oder Verkauf. Das bedeutet für Dich: hohes Risiko bei gleichzeitig hohem Druck.
  4. Fokus auf Exit statt auf Nachhaltigkeit
    VC-Investoren streben meist einen schnellen Exit an – sei es durch Verkauf oder Börsengang. Das kann dazu führen, dass langfristige Strategien und nachhaltiges Wachstum vernachlässigt werden.
  5. Psychologischer Druck
    Der ständige Fokus auf Wachstum und Rendite kann zu Stress, Burnout und Verlust der Leidenschaft führen. Viele Gründer*innen berichten von negativen Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit.

 

Erfolgreiche Beispiele ohne Venture Capital

  • MailChimp: Der E-Mail-Marketing-Anbieter wuchs ohne externe Finanzierung zu einem Milliardenunternehmen und wurde 2021 für rund 12 Milliarden US-Dollar verkauft.
  • Patagonia: Das Outdoor-Unternehmen blieb stets unabhängig und wurde für seine nachhaltige Unternehmensführung weltweit anerkannt.
  • Basecamp: Die Projektmanagement-Software setzte auf langfristige Kundenbeziehungen statt auf schnelles Wachstum und blieb ohne externe Investoren erfolgreich.
  • Burt’s Bees: Die Naturkosmetikmarke wuchs organisch und wurde 2007 für 925 Millionen US-Dollar verkauft, ohne jemals Venture Capital aufgenommen zu haben.
  • Shutterstock: Die Plattform für Stockfotos wurde 2003 gegründet und ging 2012 an die Börse, ohne auf Venture Capital angewiesen zu sein.

Alternativen zum klassischen Venture Capital

  • Bootstrapping: Finanzierung des Unternehmens aus eigenen Mitteln oder durch Einnahmen. Vorteil: volle Kontrolle und Unabhängigkeit.
  • Crowdfunding: Finanzierung durch viele kleine Beiträge von Unterstützer*innen. Vorteil: Marktvalidierung und Community-Building.
  • Business Angels: Einzelne Investor*innen, die nicht nur Kapital, sondern auch Erfahrung und Netzwerk einbringen.
  • Fördermittel und Zuschüsse: Öffentliche Gelder, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

 

Fazit: Venture Capital kann für bestimmte Geschäftsmodelle sinnvoll sein – aber nicht für jedes Start-up. Bevor Du Dich für VC entscheidest, solltest Du Deine Ziele, Werte und langfristige Vision klar definieren. Oft ist es besser, den eigenen Weg zu gehen und sich nicht von externen Erwartungen leiten zu lassen.

 

Harald Schützeichel ist Gründer und Geschäftsführer von FRENI.

FRENI unterstützt Entrepreneure: bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells, der Suche nach Partnern, der persönlichen Reife als Entrepreneur, beim Aufbau von Netzwerken.

 

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