Viele Entrepreneure starten mit Freund/innen oder Familienmitgliedern, weil es vertraut wirkt: Man kennt sich seit Jahren, vertraut einander und geht davon aus, dass Diskussionen leichter und Konflikte weniger belastend sind. Klingt logisch – ist aber oft ein Trugschluss.
Die Realität: Streitpunkte werden härter, Missverständnisse persönlicher, und nicht selten zerbrechen Freundschaften oder Familienbande an einem gemeinsamen Business. Ich habe selbst erlebt, wie schnell Nähe zu Chaos, unausgesprochenen Erwartungen und unausweichlichem Frust führen kann.
Damit Dir das nicht passiert, solltest Du diese Fehler unbedingt vermeiden:
✅ Vertrautheit schafft blinde Flecken
Du glaubst, berufliches Vertrauen sei automatisch da. Doch ohne klare Absprachen über Rollen, Werte und Arbeitsweise entstehen Lücken, die langfristig Konflikte nähren.
✅ Rollenverwirrung führt zu Chaos
Ohne eindeutige Zuständigkeiten denkt jede/r, die andere Person kümmert sich – oder beide wollen das Steuer übernehmen. Das Ergebnis: Frust, Stillstand.
✅ Fehlende Verantwortlichkeit
Freund/innen sind oft zu nachsichtig miteinander. Wer Deadlines, Pünktlichkeit oder Beiträge nicht klar festlegt, riskiert, dass Verbindlichkeit langsam erodiert.
✅ Emotionale Buchführung
„Ich habe mehr gearbeitet.“ – „Ich habe mehr investiert.“ Solche unausgesprochenen Vergleiche vergiften die Zusammenarbeit, wenn Beiträge nicht von Anfang an transparent dokumentiert werden.
✅ Angst vor Struktur
Viele vermeiden Verträge oder klare Regeln, weil es „unfreundlich“ wirkt. Doch genau diese Strukturen schützen nicht nur Dein Startup, sondern auch Eure Beziehung.
✅ Unterschiedliche Ziele
Nicht jede/r gründet aus denselben Motiven. Während Du vielleicht Wachstum und Rendite im Blick hast, will Deine Partnerin oder Dein Partner Flexibilität oder Spaß. Solche Unterschiede zeigen sich spätestens, wenn es ernst wird.
So macht man es besser:
Wenn Du trotzdem mit jemandem aus Deinem Umfeld gründen willst, dann nur mit klaren Vereinbarungen:
- Schriftliche Gründer/innenvereinbarung mit Rollen, Anteilen und Ausstiegsszenarien
- Klare Entscheidungsbefugnisse und Konfliktlösungsmechanismen
- Definierte KPIs und Erwartungshorizonte
- Strikte Trennung von privaten und geschäftlichen Finanzen
- Frühzeitige Einbindung von externem Rat oder Rechtsberatung
👉 Klarheit schützt sowohl Dein Startup als auch Deine Freundschaft.
Harald Schützeichel ist Gründer und Geschäftsführer von FRENI.
FRENI unterstützt Entrepreneure: bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells, der Suche nach Partnern, der persönlichen Reife als Entrepreneur, beim Aufbau von Netzwerken.
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